Das Jahr 2020 wird vermutlich als das Corona-Jahr in die Geschichte eingehen: nichts hat die Menschheit in den vergangenen Wochen mehr bewegt – oder auch gestoppt – als die neuartige Virus-Erkrankung COVID-19. Nachrichten und soziale Netzwerke überfluten die Bevölkerung geradezu mit den gegensätzlichsten Theorien und Erkenntnissen – Klimaschutz, Kriege und Flüchtlingskrise verschwinden völlig aus dem Fokus. Ein Virus domestiziert unsere Gesellschaft.
Doch wie geht man „richtig“ mit Corona um? Die einen begegnen ihm mit Respekt oder gar Angst, wünschen sich strengere Regeln und mehr Schutzmaßnahmen – andere nehmen ihn noch immer nicht ernst und fordern ein sofortiges Ende aller Sicherheitsvorkehrungen. Fakt ist jedoch, dass wir lernen müssen, mit dem Virus zu leben. So wie wir seit Jahren mit anderen Erregern leben müssen – und nicht nur mit ihnen: sind wir doch Teil einer Welt, die sich immer mehr verändert durch unseren Lebenstil. Stichwort: Klimawandel, Ernährung, Umweltverschmutzung….
Die Corona-Krise hat deutlich gemacht: Wenn wir alle mal innehalten, dann wird es um uns herum ganz still, man hört mehr Vögel singen, die Luft wird reiner, Venedig hat wieder sauberes Wasser und China einen blauen Himmel. Dass es um uns herum immer lauter, schneller und dreckiger geworden ist, hat uns nicht aus der Bahn geworfen. Corona aber hat das geschafft. Vielleicht haben wir im nächsten Jahr ein anderes Virus oder Bakterium? Wie werden wir dann damit umgehen?
Wenn Corona uns eines geschenkt hat, dann doch die Erkenntnis, dass wir nicht so weiter machen sollten wie bisher. Langfristig schützen wir uns am allerbesten, in dem wir auf uns und unsere Umwelt bereits im Kleinen achten: Gute Ernährung, Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf, Zeiten der Ruhe und Erholung sowie Achtsamkeit im Umgang mit unseren Ressourcen – diese Faktoren machen uns und unser Immunsystem stark. All das ist zwar keine Garantie dafür, dass man gegen Corona und andere Pandemien gefeit ist, es erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit, solch eine Krise unbeschadet zu überstehen. Und je gesünder wir alle der Pandemie entgegentreten, umso größer ist auch der Schutz für Risikopatienten.
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